Rot-Weiß Dahoam im Pott (2016)

Jaja, ich weiß. Die Saison ist bereits rum, der Spielplan für die nächste Saison steht und jetzt kommt der wohl am längsten angekündigte Beitrag mit über einem halben Jahr Verspätung. 😉

Vergebt mir, aber manchmal braucht „Qualität“ (Text, Bilder UND Video) halt seine Zeit.

Also los geht’s:

Nachdem wir das Jahr 2016 mit unserer ersten Auswärtsfahrt nach Augsburg begonnen hatten, bekamen wir Ende des Jahres dann gleich mal den Zuschlag für das Auswärtspiel in Dortmund. Jackpot!

Da man bei Bayern immer sehr kurzfristig von seinem Kartenglück erfährt, musste für alle 6 Teilnehmer schnell ein Reiseplan erstellt werden. Die lange Fahrt und das Samstagabendspiel am 19.11. bedeuteten auf jedenfall eine Übernachtung vor Ort. Natürlich sollte so etwas nicht zu teuer sein, also buchten wir auf gut Glück zwei Zimmer in der Jugendherberge Bochum inkl. Frühstück. Um es vorweg zu nehmen, die Unterkunft war für diesen Preis einfach phänomenal. Saubere moderne Mehrbettzimmer und gutes Frühstück, was will das Fanherz mehr. Die guten Bewertungen auf den verschiedenen Portalen stimmen vollkommen.

Eine Bleibe war demnach gesichert, jetzt musste nur noch die Anfahrt eingetütet werden. Leider passen 6 Personen nicht in einen handelsüblichen Kombi, da aber Sascha zu diesem Zeitpunkt Inhaber einer Bahncard 100 war, nahm er den Zug und fuhr schon einen Tag früher los, um auch einen Freund im Pott zu besuchen.

Die restlichen 5 (Chris, Martin, Robert, Roland und ich) quetschten sich am Morgen des Spieltags ins Auto und rauschten gen Norden. Proviant war ausreichend vorhanden um die lange Fahrzeit zu überstehen. Natürlich durften die obligatorischen Raststättenpinkelpausen nicht fehlen, bei denen man sich fragt, warum z.B. andere Menschen (wenn diese Bezeichnung überhaupt noch zutrifft) statt in die Schüssel, auf die Brille ihren Haufen setzen. Kopfschüttel.

Trotz zeitlichem Puffer verzögerte sich die Ankunft aufgrund einer Vielzahl von Staus und Baustellen doch enorm. Erst gegen 16:30 h erreichten wir die Jugendherberge und den bereits wartenden Sascha, was bedeutete, schnell einchecken, Taschen abstellen und weiter zum Stadion. Flotten Schrittes ging es dann gleich Richtung Bahnhof Bochum. Fast am Zug bemerkte Roland, dass seine Karte leider noch im Zimmer lag. Murphy’s Law. Wir sollten aber nicht auf Ihn warten, sondern gleich weiter fahren. Mit einem verspätetem Regionalzug gelangten wir nach Dortmund, wo wir beim Umsteigen in die Tram auf einmal Roland wieder trafen, der statt des Regionalzugs eine S-Bahn genommen hatte.

Wieder komplett kamen wir um 18:00 h am Stadion an. Nach einer eher chaotischen Abwicklung beim Einlass, standen wir 5 Minuten vor Anpfiff im Gästeblock. Punktlandung. Zudem hatten wir auch noch das Glück, dass uns Ordner im proppevollen Block an einen Top-Platz lotsten. Auf Snacks und Getränke verzichteten wir daher, um nicht die Stehplätze zu verlieren. Der erste Eindruck des Stadioninneren war dann doch sehr imposant, speziell das von den BVB-Fans inbrünstig intonierte „You’ll never walk alone“. Hierzu habe ich am Ende des Beitrags noch ein kleines Extra.

Nach einer Gedenkminute ging das Spietzenspiel dann auch gleich in die Vollen. Leider netzte Aubameyang bereits in der 11. Minute ein und dies sollte auch das einzige Tor des Abends bleiben. Die Bayern waren über die gesamte Spielzeit zwar spielbestimmend, zwingende Torchancen waren aber Mangelware. Die Niederlage tat zwar weh, war aber nicht gänzlich unverdient. Von der im Vorfeld hochgelobten BVB-Stimmung hatten wir uns aber ehrlich gesagt mehr erwartet, hier wurde erst richtig nach dem Schlußpfiff gejubelt und gefeiert (als wäre man Meister geworden). 😉

Das war an diesem Abend aber gar nicht der negative Höhepunkt für uns als Fanclub, dieser ereignete sich nämlich bereits zur Halbzeit. Roland, der ja mit seinem Ticket vorher schon etwas Unglück hatte, begab sich in der Halbzeit kurz zum WC. So weit, so gut. Als die 2. Halbzeit längst begonnen hatte und er immer noch nicht zurückgekehrt war, machten wir uns etwas Sorgen. Irgendwann kam dann eine kurze SMS mit dem Text „Man hat mich rausgeworfen“, die uns noch mehr verstörte. Da Telefonieren kaum möglich war und auch keine Antwort auf weitere SMS folgte, konnte er uns erst nach dem Schlußpfiff die Sachlage genauer schildern.

Nach dem Gang zum Klo, wollte er ohne Getränke oder Essen wieder zu uns in den Block. Ein Ordner verwehrte ihm aber den Zugang mit dem Hinweis „Block überfüllt“. Auf Argumente wie gültiges Ticket, lange Anfahrt, etc. ging der Ordner jedoch nicht ein. Als ein anderer Bayern-Fan den Block verließ, ging Roland am Ordner vorbei, da ja nach Adam Riese nun wieder eine Platz im Block frei wurde. Das sah der Ordner jedoch anderes und nahm Roland in einen groben Haltegriff und verwies ihn aus dem Stadion. Scheinbar hatte das Sicherheitspersonal ein schlechtes Gewissen bzgl. ihres extrem übertriebenen Einsatzes und ließen ihn wenig später wieder ins Stadion, jedoch nicht in den Block. So musste er das restliche Spiel am Bildschirm verfolgen. Eine spätere schriftliche Beschwerde von Roland, die er an den BVB geschickt hat, blieb leider unbeantwortet. Schade und peinlich.

Emotional geladen und sehr sehr hungrig, machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Bochum. Im Bermuda3eck, einer Kneipenmeile in der Nähe unserer Jugendherberge kehrten wir dann zu später Stunde im Mandragora (Crêperie) ein, um unseren Durst (u.a. mit Altbierbowle) und Hunger zu stillen.

Den Tag ließen wir dann noch in alter Schulandheimmanier auf dem Zimmer ausklingen. Wir hatten ja viel erlebt.

Am nächsten Tag genehmigten wir uns noch ein „Breakfast für Champions“, verabschiedeten Sascha Richtung Zug und fuhren dann wieder Richtung Heimat.

Da Bilder ja mehr sagen als 1000 Worte, gibt es hier eine kleine Galerie:

So ein besonderer Ausflug verdient aber noch das ein oder andere Schmankerl, welche ich hier noch gerne zeigen möchte.

Schmankerl No.1:

Sascha war ja mit dem Zug schon vorgefahren und besuchte vor dem Spiel noch das Fußballmuseum auf dem Gelände der Zeche Hugo – Gelsenkirchen, hier ein paar Bilder:

Schmankerl No.2:

Wie oben im Text erwähnt, wird in Dortmund immer „You’ll never walk alone“ gesungen. Diesen Part hatte Martin mit seinem Handy auch aufgenommen. Beim späteren Betrachten des Videos, fielen uns aber derbe Kommentare aus dem Bayernblock auf, die von einem Typen während des Lieds laufend gebrüllt wurden. Wir haben ihn einfach mal „Tourette-Fan“ getauft. Aber seht selber (auf unserem neuen und eigenen Youtube-Kanal):




Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Geduld. Mal schauen wohin die nächste Auswärtsreise geht. Zu der es sicher schneller einen Beitrag geben wird. Ehrensache. 😉

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